telegraph #109
RESIST NOW - 200 GRUPPEN IN DIE FREIeHEIDe


Die Bundeswehr wird zu einer Interventions- und Angriffsarmee umgebaut. Zentrales Element der modernen Kriegsführung sind Bombenangriffe aus großer Höhe wie in Jugoslawien, Afghanistan und Irak. Sie sollen auf dem Bombodrom bei Wittstock, dem größten Luft-Boden-Schießplatz Europas, trainiert werden. Damit werden Kriegshandlungen zur militärischen Durchsetzung von machtpo­litischen und wirtschaftlichen Interessen in der ganzen Welt vorbereitet. Europa wird Weltmacht und seine Gesellschaft Schritt für Schritt militarisiert.

,,Verteidigungs’’-minister Peter Struck hat im Juli 2003 entschieden, das Gelände der Kyritz-Wittstock-Ruppiner Heide erneut als Bombenabwurfplatz zu missbrauchen. Das Gebiet wurde bereits von 1950 bis 1990 als Bom­benabwurfplatz der sowjetischen Armee verwendet. Die Bundeswehr will von den unrechtmäßigen Enteignungen jetzt profitieren und an 200 Tagen im Jahr Bomben abwerfen. Die ersten, die darunter zu leiden haben, sind die Menschen aus der Region. 40 Jahre lang wurde die Bevölkerung durch extremen Lärm, Detonationen und die Verseuchung der Umwelt massiv beeinträchtigt.

Kreativer Protest und bunter Widerstand

Der Widerstand und Protest der letzten 10 Jahre wurde von großen Teilen der einheimischen Bevölkerung und Freunden aus vielen anderen Regionen getragen. Er war für den Erfolg der Klagen von Landkreis und Gemeinden in zwei Instanzen auf Untersagung der militärischen Nutzung verantwortlich. Die letzte Instanz machte das stalinistische Unrecht zum deutschen Recht.
Der Widerstand gegen das Bombodrom umfasst vielfältige Formen, unter anderem auch Aktionen des zivilen Ungehorsams, bei denen Menschen auf das strittige Übungsplatz-Gelände gehen.
Zur Realisierung der Vision einer FREIen HEIDe muss der Widerstand noch breiter und vielfältiger werden. Ziel ist, dass viele Gruppen durch ihre Anwesenheit auf dem Bombodrom-Gelände den Übungsbetrieb unmöglich machen. Das Rup­piner Land hat eine große Tradition im Tourismus. Wir wollen jetzt den Friedenstourismus einführen: Alle, die auf dem strittigen Gelände wandern, dort campen, musikalische und künstlerische Aktionen durchführen, stärken den Widerstand! Eurer Phan­tasie sind keine Grenzen gesetzt.
Bis die ersten Bomben fallen, soll eine Vielzahl von Gruppen und Menschen die FREIe HEIDe kennen lernen – auch um am ,,B-Day’’ (dem Tag des ersten Bombenabwurfs) eine möglichst große Aktion durchzuführen.

Kontaktadressen:
www.freieheide-nb.de/resistnow
e-mail: kontakt@freieheide-nb.de
Cafe Hinterhof: Rudolf-Breitscheid-Str.38,
16816 Neuruppin, Tel./Fax: (03391) 3256
Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär: Kopenhagener Str.17, 10437 Berlin,
Tel.: (030) 4401 300, Fax: (030) 4401 3029
Graswurzelwerkstatt: Scharnhorststr.6,
50733 Köln, Tel.: (0221) 765 842,
Fax: (0221) 765 889
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